Beim Spazieren gehen durch die Innenstadt oder beim gemütlichen Besuch eines Restaurants wird es auch in Wiesbaden deutlich… es herrscht Personalmangel. Die Folge sind mitunter verkürzte Öffnungszeiten, kleinere Speisekarten oder längere Wartezeiten.
Doch wie konnte es dazu kommen und wie kann das Problem gelöst werden?
Schon vor der Pandemie hatte die Gastronomie bundesweit Probleme, Mitarbeiter:innen zu finden. Das lag zum einen an eher unattraktiven Arbeitszeiten. Früh morgens, spät abends und an Sonn- und Feiertagen. Aber auch an der schlechten Bezahlung.
Im letzteren Fall wurde zumindest nachgebessert: So wurden zuletzt Entgelt-Tarifverträge mit Lohnerhöhungen im zweistelligen Prozentbereich abgeschlossen und die Ausbildungsvergütungen stark angehoben. Doch das kommt bislang leider bei nur wenigen Arbeitnehmer:innen an. Bei bundesweit rund 80 Prozent der Beschäftigten im Gastgewerbe gelten im Betrieb keine Tarifverträge. „Wer nicht nach Tarif zahlt, darf sich auch nicht über Personalmangel beschweren“, betont Christian Kato, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Arbeit (AfA) in der SPD Wiesbaden.
Das Problem liegt allerdings auch kundenseitig. Immer mehr Gäste geben seit der Corona-Pandemie und begründet durch die Inflation oft kein Trinkgeld mehr, oder runden am Ende minimal auf. Das kann jede Person von uns ändern. Ein hohes Trinkgeld schützt allerdings nicht vor Altersarmut! Wichtig ist der Bruttoverdienst! Das Trinkgeld sollte das darstellen, was es eigentlich ist: Ein gern gesehenes Dankeschön für einen tollen Service.
„Es wird Zeit, dass ein Umdenken in der Gastronomie stattfindet. Auch in Wiesbaden sinken jährlich die Zahlen der jungen Menschen, die in diesem Bereich einen Beruf erlernen wollen. Ein Bereich, der doch so wichtig für das Wiesbadener Stadtbild, den Tourismus, die Freizeitaktivität und für den Lebensgenuss ist“ so Kato abschließend.